Wie ein Mensch heißt, das steht auf seinem Personalausweis. Aber woher weiß man, wie eine Kuh heißt? Fragen kann man sie ja schlecht, oder? Ist ein Blick auf die Ohrmarke, des Rätsels Lösung? Nein, hier stehen viele Zahlen, Buchstaben und ein Strichcode, aber kein Name. Die Ohrmarke ist trotzdem eine Art „Kuhpersonalausweis“: Ganz oben steht ganz groß eine Nummer. So wie jeder Mensch eine eigene Steuernummer hat, so hat jede Kuh auch eine eigene Nummer.

Und wie ist das jetzt mit dem Namen? Braucht es den heute überhaupt noch? In großen Betrieben mit vielen hundert Tieren tragen heute nur noch einige wenige, besondere Tiere einen Namen. In Bayern, insbesondere in kleineren Betrieben in denen es nur 40 oder 50 Kühe gibt, ist das noch anders. – Zurück zu den beliebtesten Kuhnamen: Bis Ende der 1970er Jahre war der Name „Alma“ mit großem Abstand an der Spitze der beliebtesten Kuhnamen. Seit 1980 führt, bis heute, der Name „Susi“ die Liste an, gefolgt von „Bella“, Rang zwei, und „Heidi“, dritter Platz. Alma ist heute nur noch auf Platz vier. Wie lange dauert es wohl, bis „Susi“ den ersten Platz abgeben muss?

Auch auf den hinteren Plätzen der Top-Ten bewegt sich etwas. Ganz neu dabei ist der Name „Emma“ (Rang sieben) und der Name „Anna“ (achter Platz). Was Kuhnamen angeht, lassen sich die Bauern und Bäuerinnen immer wieder etwas Neues einfallen: Im Namensverzeichnis des Landeskuratoriums der Erzeugerringe für tierische Veredelung (LKV) gibt es an die 20.000 Kuhnamen. Ein Name, bisher ein Exot, war 2020 ganz besonders beliebt. Er lautet, und das ist kein Wunder, „Corona“. 365 bayerische Kühe tragen ihn seit letztem Jahr.

Christoph Goldstein
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