Was Metropolregionen sind, wissen fast alle: Sie sind vor allem groß. Wer auf bayerischen Autobahnen fährt, findet sie entsprechend ausgeschildert: die Metropolregion München und Nürnberg. Der Begriff Stadtregion ist hingegen weniger geläufig.

„Stadtregion“ ist ein Modellbegriff aus der Fachsprache der Raumordnung. Er findet Verwendung insbesondere in der übergeordneten Landesplanung, im Städtebau und in der Geographie. Der Münchner Wirtschaftsgeograph Hans-Dieter Haas definiert Stadtregion als ein „Modell zur Abgrenzung und Gliederung von großstädtischen Agglomerationen“, also sogenannte Verdichtungs- oder Ballungsräume, die durch eine größere Konzentration von Einwohnern und Arbeitsplätzen bestimmt sind. Stadtregionen beginnen ab einer Mindestgröße von 80.000 Einwohnern.  Man spricht dabei auch von „sozioökonomischen Raumeinheiten“ mit verschiedenen Zonen: Die Kernstadt, die mit dem Umland (durch Pendler und Konsumenten) funktional verbunden ist. Das Ergänzungsgebiet, das aus den nächst benachbarten Gemeinden besteht, sowie die Umlandzone, der stadtnahe ländliche Raum. Letzterer teilt sich wiederum auf in eine Verstädterte Zone mit größeren Freiflächen, aufgelockerter Siedlungsstruktur und einer Bevölkerung, die überwiegend ins Kerngebiet pendelt. Hinzu kommt die Randzone mit den Umlandgemeinden, in denen der Anteil der landwirtschaftlichen Erwerbspersonen nach außen zunimmt.

Landshut als größte niederbayerische Stadt, kreisfrei, Regierungssitz, Oberzentrum und nordöstlichster Schwerpunkt der Metropolregion München, zählt ca. 73.000 Einwohner. Die Kernstadt bildet zusammen mit den neun Nachbargemeinden Essenbach, Niederaichbach, Adlkofen, Kumhausen, Tiefenbach, Eching, Bruckberg, Altdorf und Ergolding mit zusätzlichen 63.000 Einwohnern die „Stadtregion“ modellhaft ab.

Längst ist Landshut mit Altdorf und Ergolding im Norden und Kumhausen im Süden baulich zusammengewachsen, was – nebenbei bemerkt – die Unterscheidung zwischen Stadt und den unmittelbaren Nachbargemeinden verschwimmen lässt. Allein in dieser räumlichen Konzentration leben mittlerweile über 100.000 Menschen.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts, also seit der Industrialisierung, verzeichnete Landshut einen enormen Bevölkerungszuwachs, und zwar von damals 12.000 auf heute 73.000 Menschen. Stadt und Landkreis Landshut haben nicht zuletzt durch ihre günstige Lage als Verkehrsknotenpunkt prosperierende Unternehmen vorzuweisen und zählen zu den wirtschaftlich stärksten Gebietskörperschaften Deutschlands. Selbstverständlich sitzen in der Regierungshauptstadt Niederbayerns auch wichtige staatliche Einrichtungen und Behörden.

Maximilian Seefelder
Foto: Klaus Leidorf