Sommer ist KULTURmobil-Zeit! Auch diesen Sommer wird KULTURmobil wieder kreuz und quer durch ganz Niederbayern reisen. Für Kinder gibt es am Nachmittag um 17:00 Uhr spannende Märchen von und mit „Theater Maskara“.

Abends um 20:00 Uhr geht es um Geld und um Liebe: Die Komödie „Der Geizige“ von Molière handelt von einem Vater, der so von Gier, Geiz und Geld besessen ist, dass er dafür sogar das Glück seiner Kinder aufs Spiel setzt. Schaffen es seine Kinder ihn zu überlisten?

Dieses Jahr unternimmt KULTURmobil auch eine kleine Zeitreise; und zwar ins 17. Jahrhundert. Zu dieser Zeit zogen Schauspieltruppen durch ganz Europa. Sie spielten überall, wo es eben ging: auf Marktplätzen, Jahrmärkten, in Theatern, und, und, und. Im Gepäck hatten sie lustige und kurzweilige Theaterstücke, die bis auf eine lose Handlung, vollkommen improvisiert waren. In ihren Stücken kamen immer dieselben Charaktere vor. Jeder kannte sie. Die Menschen im Publikum freuten sich schon auf den tollpatschigen „Arlecchino“ oder den „Dottore“, den schwatzhaften Gelehrten. Damit der „Arlecchino“ noch tollpatschiger wirkte und der „Dottore“ noch lächerlicher, trugen die Schauspieler Masken. Diese Form des Theaters nannte man damals „commedia dell’arte“. Molières Komödien sind eine Art französische „commedia dell’arte“. Die Mimik ersetzte die Masken und statt einer einfachen, improvisierten Handlunge gab es einen verbindlichen Text.

Auch wegen Corona kehrt KULTURmobil dieses Jahr auf der Bühne ganz zu den Masken zurück. Die Schauspieler, die abends Molières „Geizigen“ aufführen, werden durchsichtige Visiere, sogenannte „face shields“, tragen. Am Anfang der Proben waren sie als Schutz für die Schauspieler gedacht. Nun sind sie Teil der Inszenierung, ähnlich wie vor 300 Jahren bei der „commedia dell’arte“.

Die „commedia dell’arte“ ist auch das Vorbild der Schauspieler von „Theater Maskara“. Es wird immer nur ein Schauspieler auf der Bühne sein. Und dieser schlüpft mit Hilfe von selbstgebastelten, kunstvollen Masken in die unterschiedlichsten Rollen: vom König über den Auerochsen bis hin zum Teufel mit den drei goldenen Haaren.

Tourneeplan und viele weitere Informationen unter www.kulturmobil.de

Christoph Goldstein
Foto: Sabine Bäter