Streuobstwiesen – hoch bedrohte Lebensräume sollen wieder aufblühen

Der härteste Konflikt nach dem Artenschutz-Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wäre fast vor Gericht entschieden worden: der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Bund Naturschutz (BN) wollten gegen den im Anschluss an den Runden Tisch unter Leitung von Alois Glück ausgehandelten Kompromiss nach Ihrer Ansicht viel zu laschen Gesetzesentwurf in Sachen Streuobstwiesen klagen. Jetzt sollen nach Unterzeichnung des sog. „Streuobstpaktes“ am 18. Oktober 2021 bis 2035 satte 600 Millionen Euro in die ökologisch wertvollen Streuobstwiesen fließen: in die Neupflanzung mit regional typischen Sorten und in ihre Pflege mit entsprechend aufgestocktem Personal, um den Bestand zu erhalten und von fünf auf sechs Millionen Bäume zu erhöhen.
Doch warum wird dieser Aufwand überhaupt betrieben? Und was zeichnet den Lebensraum Streuobstwiese aus? Die Obstbaumbestände über in der Regel extensiven Blumenwiesen gehören mit ca. 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Biotopen in Mitteleuropa und sind damit immer noch Hotspots der Biodiversität mit zahlreichen Kleinstlebensräumen. Diese genetische, geschmackliche und gesunde Vielfalt bereichert das Landschaftsbild, steigert die Attraktivität für den naturnahen Tourismus und fördert die Erzeugung regionaler Produkte. In Bayern verarbeiten ca. 400 Keltereien und rund 4.500 Brenner im Schnitt 50.000 Tonnen Streuobst mit einem Wert von 50 Millionen Euro.
Noch 1965 wurden in Bayern 20 Millionen Obstbäume auf rund 70.000 Hektar Fläche erfasst. Die Zahl der Bäume ist bis heute auf unter 6 Millionen gefallen und 70 % der Bestände sogar durch z.T. amtlich geförderte Rodungsprämien verschwunden. In ähnlichen Prozentzahlen sank die Zahl der Schmetterlinge, Insekten und Vogelpopulationen. So rodete man noch 2019 im einst typischen Obstbaum- Landkreis Forchheim einen über 50 Jahre alten Bestand mit großen Hochstamm-Kirschbäumen. Jetzt wächst dort statt einer artenreichen extensiven Blumenwiese nur noch artenarmes fettes Kleegras. Nach der neuesten Biotopkartierung sind nur Streuobstbestände ab 2.500 m² geschützt. Und auch das nur, wenn mindestens 75 % der Bäume einen Astansatz ab 1,80 Meter Höhe haben und mehr oder weniger über die Wiesenfläche „verstreut“ sind. Wem das alles zu wenig ertragreich, zu mühsam und zeitaufwendig ist, rodet seine Bestände einfach…
Dieser Entwicklung will der neue Pakt entgegensteuern: über eine genaue Erfassung und professionelles Monitoring, investive Förderungen in Maschinen, Anlagen, Gebäude, Forschung, Marketing, Vermarktung und Personal. Nicht zuletzt soll eine aktive Beratung und Öffentlichkeitsarbeit dafür sorgen, den fatalen Trend zum fortlaufenden Flächenverlust zu stoppen und zu drehen. In Niederbayern kümmern sich v.a. die Landschaftspflegeverbände, Schaugärten wie der „Hans-Geiselbrechtinger-Garten“ im Landkreis Landshut mit 180 verschiedenen Obstsorten auf ca. 11.000 m² Fläche oder die Obstlehranstalt des Bezirks Niederbayern in Deutenkofen um die fachliche Begleitung dieses ehrgeizigen Projektes. So können dort die Besucherinnen und Besucher auf einem Obstlehrpfad ihr Wissen vertiefen und die jeweiligen Arten und Sorten vor Ort im Wechsel der Jahreszeiten kennenlernen.
Der Landschaftspflegeverband Landshut rief 2016 des Projekt „Landshut blüht“ ins Leben. Seitdem wurden 500 Obstbäume gepflanzt und jedes Jahr 15 Hektar Blumenwiese angelegt (Stand: 2018) Ein Obstbauer bringt den Geist des Streuobstpaktes so auf den Punkt: „Entscheidend ist, dass die Leute begreifen, da steckt ein Kulturgut dahinter, das gepflegt werden muss.“ Oder wie es der Vater von Friedrich Schiller, Johann Caspar sehr anschaulich bereits im Jahr 1767, durchaus zeitgemäß, schon damals ausdrückte:
„Die Baumzucht verschafft denjenigen, die sich damit bemühen, einen angenehmen Teil ihrer Nahrung. Sie gereichet zur Zierde eines Landes, zur Reinigung der Luft, zum Schutz und Schatten und hat überhaupt in vielen anderen Dingen ihren trefflichen Nutzen, zur Notdurft, Lust und Bequemlichkeit des Lebens für Menschen und Thiere.“
Helmut Wartner
Foto: Helmut Wartner
Neugierig auf Kunst? Offene Werkstätten am 16. Oktober 2022!

Der Bezirk Niederbayern bringt mit dem Aktionstag Ateliers in Niederbayern regelmäßig Kunstschaffende und Bevölkerung zusammen und spürt der Frage nach, wie und wo bildende Kunst eigentlich entsteht: Bei einem Tag der offenen Tür laden jeweils knapp 200 Ateliers aus der Region zum Besuch ein – eine Zahl, die für eine ansehnliche Künstlerdichte in Niederbayern spricht. Spannend ist es, dabei ganz unterschiedliche Werkräume zu sehen: Ein ausgebauter Stadel, ein kleiner Anbau, der heimische Küchentisch oder die Kellerwerkstatt – sie alle können Atelier sein. Darin eröffnen sich neue Welten: Neben bekannteren Arbeitsbereichen wie Malerei, Bildhauerei oder Zeichnung werden auch digitale Kunst, Glasobjekte, Installationen, Textilobjekte, Bühnenbildgestaltung und Videokunst präsentiert. Wer genau wissen möchte, wie eigentlich eine Bronzeskulptur entsteht oder Gold- und Silberobjekte geformt werden, kann dies im persönlichen Gespräch mit den Künstlern ergründen. Sie erklären Ideen, Werkstoffe wie Ton, Bronze oder Acrylfarben und Arbeitsgeräte wie Radierpressen oder Borstenpinsel. Mithilfe von Skizzen und Entwürfen werden zudem Entstehungsprozesse der Kunstwerke veranschaulicht.
Wer nun unter dem Zweck eines solchen Tags der offenen Tür lediglich ein unterhaltsames Programm mit bunten Bildern versteht, irrt gewaltig. Denn Bildende Kunst erfüllt einen äußerst sinnvollen gesellschaftlichen Zweck: Sie bildet mündige Bürger aus. Kunst muss auch nicht zwingend schön sein. Sie lädt vielmehr zur Meinungsbildung ein. Da zeitgenössische Kunst nicht der Allgemeingültigkeit verpflichtet ist, sondern sich gerne eine subjektive Perspektive erlaubt, die irritieren oder möglicherweise auch provozieren kann, lädt sie den Betrachter dazu ein, sich selbst zu positionieren – ethisch wie ästhetisch, gesellschaftlich wie politisch. Darauf darf man sich getrost einlassen und erweitert so das eigene Kunstverständnis. Vielleicht fesselt einen dabei ein Werk so sehr, dass man sich für einen Kauf entscheidet – der Künstler wird danken, und das Werk kann lange nachwirken.
Eine gute Gelegenheit, sich bildende Kunst in und aus der Nähe anzusehen, ist der nächste Aktionstag Ateliers in Niederbayern. Er findet am Sonntag, 16. Oktober 2022, von 13 bis 18 Uhr in 185 niederbayerischen Kunstwerkstatten statt. Interessant ist der Aktionstag auch für blinde Menschen und für Menschen im Rollstuhl: 43 Ateliers bieten die Möglichkeit, Kunstwerke zu ertasten, und 58 Ateliers haben einen barrierefreien Zugang. Auf der Projekthomepage unter www.ateliers-in-niederbayern.de sind alle teilnehmenden Ateliers einzusehen, die inklusiven Angebote sind dabei eigens gekennzeichnet.
Veranstalter ist der Bezirk Niederbayern/Kulturreferat. Das Projekt wird von den BBKs Niederbayern e.V. und Niederbayern-Oberpfalz e.V. unterstützt.
Veronika Keglmaier
AUSGEZEICHNET – 20 Jahre Denkmalpreis

Seit 2002 vergibt der Bezirk Niederbayern einen Denkmalpreis an Eigentümerinnen und Eigentümer, die ihr Baudenkmal vorbildlich instandgesetzt haben. 20 Jahre sind ein guter Anlass zurückzuschauen: Die Jubiläumsausstellung „AUSGEZEICHNET“ zeigt die bis dato prämierten Baudenkmäler von ihrer schönsten Seite auf Aquarellen, Zeichnungen und Fotos – vom einfachen Bauernhaus, über Drei- und Vierseithöfe bis hin zu Kirchen, Burgen, Villen und sogar Schlössern. Der Landshuter Maler Michael Lange und die Fotografin Sabine Bäter haben die ausgezeichneten Gebäude aus verschiedenen Blickwinkeln ins Bild gesetzt.
Denkmäler sind ein Teil unserer Lebenswelt. Fast andauernd begegnen wir ihnen. Sie ragen in die Gegenwart hinein, machen Geschichte sichtbar und prägen Städte, Dörfer und Landschaften. Allein in Niederbayern gibt es ungefähr 13.000 Baudenkmäler.
Unter den ausgezeichneten Baudenkmälern sind einige sehr bekannte Gebäude mit spannender Geschichte wie etwa die Feste Niederhaus in Passau. Sie steht genau dort, wo Ilz und Donau sich vereinen. Die Passauer Bischöfe erbauten sie aus Angst vor aufständischen Bürgern als Fluchtburg. Im späten Mittelalter wurde die Burg bei einer Pulverexplosion völlig zerstört, bald aber wiederaufgebaut. Später diente sie sogar als Gefängnis. Ende des 19. Jahrhunderts kaufte der Maler Ferdinand Wagner (1847-1927) die Feste und seither ist sie im Privatbesitz.
Die Ausstellung AUSGEZEICHNET läuft seit dem 3. September und ist bis zum 18. September 2022 zu sehen; immer Montag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr sind interessierte Besucherinnen und Besucher dazu eingeladen, die Zeichnungen, Aquarelle und Fotos der preisgekrönten Denkmäler auf sich wirken zu lassen. Texte zu den einzelnen Gebäuden und Geschichten rund um die nicht immer einfachen Instandsetzungen ergänzen die Ausstellung. Konzipiert wurde die Jubiläumsausstellung vom Kulturreferat und Pressereferat des Bezirks Niederbayern.
Ort: Magdalenenkapelle Landshut – neben der Dominikanerkirche, Zugang über Maximilianstraße.
Christoph Goldstein
Foto: Sabine Bäter
Die Görgenmannsölde – eine neue Attraktion im Freilichtmuseum Massing

Vor kurzem wurde auf dem Gelände des Freilichtmuseums Massing ein weiteres Museumsgebäude eröffnet: die „Görgenmannsölde“ aus Kleinbettenrain im Kröning, Landkreis Landshut. Dieses Kleinbauernhaus (Sölde) ist archivalisch seit 1570 nachweisbar. Das Hafnerhandwerk am Anwesen kann für das Jahr 1671 erstmals schriftlich belegt werden.
Doch schon seit etwa 1300 wurde im Kröning, ehemals einem der bedeutendsten Hafnerzentren Deutschlands, Keramik produziert. Ihre Blütezeit erreichte die Hafnerei dort zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Über 120 Meister fertigten damals hochwertiges Gebrauchsgeschirr und Ofenkacheln. Um 1800 lag die Jahresproduktion bei einer Million Stück Geschirr. Diese Ware wurde in einem Umkreis von mehreren hundert Kilometern vertrieben. Ihr Verkauf auf Märkten im bayerischen Herrschaftsgebiet war durch alte herzogliche Privilegien geschützt. Allerdings verlor das Kröninger Hafnerhandwerk im 19. Jahrhundert zunehmend an Bedeutung. Sein Ende kam um das Jahr 1930. Konkurrierende Materialien wie Emailblech und Porzellan verdrängten die traditionelle Irdenware. Heute ist die Kröninger Hafnerware nur mehr in Museen zu bestaunen, und eines der letzten Hafnerhäuser wanderte mit der Sölde des „Girgenmo“ ins Freilichtmuseum.
2016 wurde die Görgenmannsölde an ihrem ursprünglichen Standort abgebaut und in einer spektakulären Ganzteil-Transport-Aktion auf Tiefladern nach Massing ins Freilichtmuseum verbracht. Nach seiner Zwischenlagerung begann ab 2019 der Wiederaufbau. Im Juli 2022 konnte das Gebäudes als museales Anschauungsobjekt mit informativer didaktischer Ausstattung für die Museumsbesucher eröffnet werden.
Das Besondere am diesem Haus sind nicht allein Alter und Baugeschichte. Vielmehr war es seine Multifunktionalität. Denn das Gebäude versammelte neben den Wohn- und den üblichen Wirtschaftsräumen wie Tenne und Stall, Holzlege und Schupfen auch die Arbeitsräume unter einem Dach. Was heutzutage unvorstellbar wäre: Die großzügige Wohnstube war gleichzeitig Hafnerwerkstatt. Hier gab es zwei Arbeitsplätze mit Töpferscheiben, eine Glasurmühle und eine Tongrube.
Ein großer Keramikbrennofen stand in der anschließenden Küche, die nicht umsonst Brennkuchl hieß. 12 bis 15 Mal pro Jahr heizten dort die Hafner ihren Brennofen an. Ein Brennvorgang erstreckte sich über 30 Stunden und verschlang ca. 6 m3 Scheiterholz. Der Keramikbrand selbst erfolgte bei Temperaturen bis zu 950 Grad Cesius. Es gleicht also schon einem Wunder, dass die Görgenmannsölde, ein jahrhundertealter Blockbau, niemals abgebrannt ist. Aber das ist wiederum der Umsicht und Erfahrung der alten Hafnermeister zu verdanken.Der ursprüngliche Brennofen und der offene Kamin, auf dem ehedem gekocht wurde, verschwanden bereits 1916 im Zug einer Umbaumaßnahme. Beide Ausstattungsteile konnte man für Museumszwecke rekonstruieren. Ein moderner Holzbrennofen für Keramik steht heute im ehemaligen Backhäusl. Erbaut von Lehrern, Schülerinnen und Schülern der traditionsreichen Keramikschule Landshut, wird damit zukünftig sowohl nachempfundene Kröninger Hafnerware als auch zeitgenössische Keramik gebrannt werden. Auf diese Weise ergänzen sich traditionelles und modernes Keramiker-Handwerk.
Maximilian Seefelder
Fotos: Gerhard Nixdorf und Fotoarchiv Freilichtmuseum Massing
AUSGEZEICHNET – 20 Jahre Denkmalpreis

Seit dem Jahr 2002 vergibt der Bezirk Niederbayern einen Preis an Eigentümerinnen und Eigentümer, die ihr Baudenkmal vorbildlich renoviert haben. 20 Jahre ist es nun schon her, dass es diesen Preis gibt; ein guter Moment für eine Jubiläumsausstellung! In dieser Ausstellung sind Zeichnungen und Aquarelle des Landshuter Malers Michael Lange und Fotos der Fotografin Sabine Bäter zu sehen, die alle bisher preisgekrönten Baudenkmäler von ihren schönsten Seiten zeigen. Vom einfachen Bauernhaus, über Drei- und Vierseithöfe bis zu Kirchen, Burgen, Villen und sogar Schlössern ist alles dabei.
Denkmäler sind ein Teil unserer Lebenswelt. Fast andauernd begegnen wir ihnen. Sie ragen in die Gegenwart hinein, machen Geschichte sichtbar und prägen Städte, Dörfer und Landschaften. Allein in Niederbayern gibt es ungefähr 13.000 Baudenkmäler. Eines davon ist die „Hien-Sölde“: Sie ist fast 600 Jahre alt und steht im Landkreis Straubing: eine Sölde war früher ein einfaches Bauernhaus mit sehr wenig Grundbesitz. Im 19. Jahrhundert war in der „Hien-Sölde“ zeitweise die Dorfschule untergebracht. Seit 1995 stand das Gebäude leer, bis sich 2006 ein Förderverein bildete, der sich um die Renovierung kümmerte. Seitdem die Renovierung 2013 abgeschlossen wurde, nutzen Vereine, die Katholische Jugendfürsorge und das Amt für Familie des Landkreises Straubing das Häuschen. Die „Hien-Sölde“ ist ein Beispiel, wie man Denkmäler mit öffentlichen Leben füllen kann. Im Jahr 2014 wurde sie mit dem Denkmalpreis ausgezeichnet.
Die Ausstellung läuft vom 3. bis zum 18. September in der Magdalenenkapelle in Landshut (Eingang über die Maximilianstraße). Montag bis Sonntag, immer von 14:00 bis 18:00 Uhr haben interessierte Besucherinnen und Besucher Gelegenheit sich die Fotos, Zeichnungen und Aquarelle anzusehen. Texte aus der Feder von Dr. Maximilian Seefelder zu den einzelnen Gebäuden und Geschichten rund um die nicht immer einfachen Renovierungen begleiten die Ausstellung.
Christoph Goldstein
Fotos: Sabine Bäter
Maria Himmelfahrt – warum der 15.8. ein Feiertag ist

Warum ist der 15.8. ein Feiertag? Eigentlich steht von einer Himmelfahrt Marias gar nichts im Neuen Testament. Warum also binden wir oder kaufen wir Kräuterbuschen und gehen in die Kirche? Der eigentliche Grund hat ganz viel mit Politik zu tun; mit Kirchenpolitik: Der 15.8. war schon bei den Römern ein Feiertag: und zwar Teil der Feriae Augusti, Augustusferien könnte man sagen. Die Feriae Augusti waren etwas ganz Besonderes. Das ganze Römische Reich feierte zu Ehren des ersten römischen Kaisers Augustus drei ganze Tage lang. Und warum? Vom 13. bis zum 15. August 29 v. Chr. feierte Augustus seinen endgültigen militärischen Sieg über Antonius und Kleopatra in der Seeschlacht von Actium im Jahr 31 v. Chr. Actium liegt an der Nordwestküste Griechenlands. Antonius und Kleopatra konnten fliehen und zogen sich nach Alexandria zurück. Aber Augustus setzte ihnen nach und besiegte sie Anfang August 30. v. Chr ganz und gar. Der Sieg von Augustus beendete den römischen Bürgerkrieg. Dieser war ausgebrochen, weil im Triumvirat, das Caesars Nachfolge antreten sollte, jeder der drei nach der Herrschaft über das Römische Reich griff. Versucht haben es alle drei; Augustus hat es geschafft. Und von da an waren diese drei Tage Mitte August ein einziges großes Fest, das an den Triumph des Kaisers Augustus erinnern sollte. Später, als der Sieg des Augustus schon etwas zurücklag, machte man aus den drei Tagen einen und es blieb nur der 15. August übrig. Aber jetzt kommen wir endlich zur Kirchenpolitik und Maria Himmelfahrt! Ungefähr 500 Jahre nach Augustus setzte sich das Christentum immer mehr durch. Das heidnische Fest am 15. August war den Bischöfen im Wege. Und so machten sie aus den Feriae Augusti einfach Maria Himmelfahrt. Das hat sich überall durchgesetzt. Bloß in Italien hat das mit dem Verdrängen der Feriae Augusti nicht ganz geklappt. Dort heißt der Feiertag am 15. August immer noch Ferragosto. Anstatt in die Kirche zu gehen, feiern die Italiener am Strand, essen trinken und machen Urlaub. In vielen Orten gibt es auch ein großes, beeindruckendes Feuerwerk.
Zum Schluss ein Tipp für Menschen, die es am 15. August weder in die Kirche, noch in die Ferien zieht: Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525-1594) hat für Maria Himmelfahrt eine seiner schönsten Messen komponiert. Das Tolle daran: Allein die Musik ist so wunderbar, dass man ganz schnell vergisst, dass es eine Messe ist.
https://www.youtube.com/watch?v=IksdCSgB–g
Christoph Goldstein
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Kleine Wasserkraftwerke

Schon vor über 5.000 Jahren haben in China die ersten Menschen die Wasserkraft für sich entdeckt: zur Bewässerung ihrer Felder oder Betreibung von Mühlen. Die Wasserkraft war die erste Energiequelle, die sich der Mensch zunutze gemacht hat. So schaffen es z.B. die Norweger, über 100% ihres Strombedarfs allein durch Wasserkraft zu erzeugen und können den Überschuss exportieren. In Bayern erzeugen rund 4.000 Kleinwasseranlagen mit einer Nennleistung von unter 500 Kilowatt nur weniger als 1 % des Stromverbrauchs, versorgen damit aber immerhin rund eine Million Haushalte mit dieser erneuerbaren Energieform.
Nach der Veröffentlichung des sog. „Osterpakets“ zum erneuerbaren Energiegesetz befürchteten viele Besitzerinnen und Besitzer von kleineren Wasserwerken um das Ende ihrer Anlagen. Denn ab 2023 sollte die bisherige Förderung für jede erzeugte Kilowattstunde wegfallen. Die Besitzerinnen und Besitzer argumentierten, dass sie sich bei einer notwendigen Modernisierung der teils recht alten Anlagen einen Weiterbetrieb nicht mehr leisten können. Die Kürzung der Vergütung der Kleinwasseranlagen wurde im Parlament dann auch nicht verabschiedet.
Was sind die Nachteile dieser kleinen Anlagen und damit ein Grund für das Auslaufen der Förderung? Sie sind ein z.T. erheblicher Eingriff in sensible Ökosysteme, eine ökologische Barriere für Tiere aller Art – vom Fisch bis zu Kleinstlebewesen –, sie sorgen für Geschiebeablagerungen zum Nachteil der Fischfauna und zerstören Lebensräume. Veraltete Turbinen löschen das Leben von empfindlichen Fischarten aus. Besonders schädlich sind die Querbauwerke – davon gibt es in der BRD 215.000, also alle 700 Laufmeter an Bächen und Flüssen: tödliche Wanderhindernisse für die Gewässertierwelt.
Und die Vorteile? Die Wasserkraft ist (bisher) fast unbegrenzt verfügbar, sie liefert an 4.800h im Jahr bei Wind und Wetter, bei Tag und Nacht zuverlässig „sauberen“ Strom aus erneuerbaren Quellen; bei geringem Schadstoffausstoß bietet sie z.T. auch Hochwasser- und Trinkwasserschutz.
Wie sieht die Zukunft aus? Um die Nachteile zu minimieren, sorgen in allen bayerischen Bezirken sog. Fischereifachberater mit entsprechenden Auflagen für eine ökologische Aufwertung bisheriger Anlagen, wenn alte Nutzungsrechte verlängert werden sollen. In mühsamen Verhandlungen geht es dabei um den Einbau von Fischtreppen für durchgängige Wandermöglichkeiten, den Einbau von Luft-Turbine, die Fische schonen, erhöhte Restwassermengen und eine ökologische Aufwertung durch den Rückbau von Barrieren. Und das Angebot vielfältiger Lebensräume von Flachwasserzonen bis zu Fischunterständen – möglichst harmonisch in die Umgebung eingebettet.
In Zeichen des rasanten Klimawandels mit fortschreitender Trockenheit gibt es leider immer weniger Wasser in unseren Bächen und Flüssen. Und wenn es wolkenbruchartig regnet, lässt sich diese Flut nicht in Energie umsetzen. Damit fallen einige der Argumente der Befürworter in Zukunft weg. Dafür gibt es neue Überlegungen, künftig Strom aus Abwasserkanälen zu gewinnen: dezentral und nah am Verbraucher – ohne zusätzliche Eingriffe in Natur und Landschaft.
Helmut Wartner
Foto: Helmut Wartner
Der Holler – Allheilmittel gegen Erkältung, Blitzeinschlag und böse Geister

Eine wandelbare Pflanze ist er, der schwarze Holunder, der zwischen einem und 15 m hoch wird. Zur Blütezeit bezaubert er mit einem fruchtigen Duft und großflächigen weißen Schirmrispen, die aus vielen Einzelblüten bestehen. Im Herbst fallen die traubenartig hängenden schwarzen Beeren ins Auge. Ein Hollerstrauch, wie der Holunder in Altbayern und Österreich genannt wird, durfte früher an keinem Haus fehlen und ist auch heute noch vielfach im Umfeld ländlichen Wohnens zu finden. In Neubaugebieten tut man sich allerdings schwer, auf die alte Pflanze zu stoßen. Dies liegt möglicherweise an ihren schwarzen Beeren, die – sofern man sie nicht aberntet – auf dem Pflaster schwer zu entfernende Flecken hinterlassen. Die Vorzüge des Strauchs sollten das jedoch wettmachen. Er gilt als vielfältige Heilpflanze! Holler wirkt gegen Magenverstimmung und Husten, Nierenentzündung und Ischias, gegen Erkältung und Blasenleiden sowie zur Stärkung von Herz und Kreislauf. Nicht umsonst wurde er auch mit dem Beinamen „Hausapotheke“ oder „Herrgottsapotheke“ versehen.
Über seinen Geschmack lässt sich allerdings streiten. Die herben Beeren, reich an Vitamin C und B6, sind im unreifen Zustand leicht giftig und sollten auch als reife Früchte vor dem Verzehr erhitzt werden. Vielen Menschen sind sie aus ihrer Kindheit als verhasster Erkältungssaft in Erinnerung. Da atmet man auf, wenn die Blüte es gar nicht erst bis zur Beere schafft, sondern schon vorher als süßes Hollerkiacherl auf dem Teller landet – in Teig getaucht, im Schmalz gebacken und mit Puderzucker bestreut. Zum Modegetränk hat es der Hollersirup gebracht, der ebenfalls aus den Blüten hergestellt wird. Einem Glas Sekt mit Minzblatt verleiht er durch einen kleinen Schuss die passende fruchtige Note für einen sogenannten „Hugo“, und eine Weinschorle wird durch den Schuss Hollersirup zum „Kaisergspritzten“ geadelt.
Auch in viele überlieferten Liedtexte und Vierzeiler hat die Pflanze Einzug gefunden – ein Beleg für die feste Verortung des Hollers im ländlichen Umfeld:
Hinta da Hollastaudn wachsn gelb‘ Ruabm.
Koan Witiwa (= Witwer) mog i net, liaba an schäin Buam.
Hinta da Hollastaudn sitznd zwoa Hasn.
Oana tuat Zithaspieln, da ander tuat blosn.
Hinter da Hollerstaudn sitzt der Kuku,
hat a weng füra gschaut, aha, bist es du.
Daneben wurden und werden die Hollerbeeren, die den violetten Farbstoff Sambucyanin enthalten, auch als Färbemittel verwendet: Früher für Haare, Leder und Rotwein, heute als wertgeschätzter natürlicher Farbstoff für Süßigkeiten und Molkereiprodukte sowie für die Textilindustrie.
Eine der vielen Wirkungsweisen des Hollers mutet dagegen durchaus skurril an: Man schreibt dem Hollerstrauch Schutz gegen Blitzeinschlag und böse Geister zu. Daher pflanzt man ihn nah am Haus. Er ziehe nämlich alle bösen Mächte und Wesen an sich und schütze dadurch die Hausbewohner. Auch der Aberglaube, eine Hollerstaude niemals fällen und das Holz nicht verbrennen zu dürfen, erklärt sich daraus: Denn dadurch würde das von der Staude gebundene Böse wieder freigesetzt. Wer’s glaubt!
Veronika Keglmaier
Drei kulturelle Ferientipps für die Sommerferien

Ab ins Bergwerk!
Draußen hat es fast 40 Grad, jeder schwitzt und lechzt nach einem Hauch von Schatten. Gibt es da etwas Besseres, als in einem kühlen Bergwerk zu flanieren? Dann sind Sie im Silberbergwerk Bodenmais richtig. Aber: trotz der Affenhitze draußen braucht man drinnen eine Jacke: Im Bergwerk ist es mit 5 Grad für uns verwöhnte Sommermenschen empfindlich kalt. Zuerst geht es mit dem Sessellift zur Mittelstation. Dort ist der Einstieg zum Barbarastollen, der 600 Meter lang ist und tief in den Berg hineinführt. Das Bergwerk auf dem Silberberg gibt es schon seit vielen hundert Jahren. Im Mittelalter haben die Menschen hier Silber und Gold abgebaut. Aber schon bald war der Abbau von Vitriol viel wichtiger. Vitriol ist ein blaues Quarzgestein, das, verarbeitet, wunderbar zum Färben von Stoffen taugt. Im 18. und 19. Jahrhundert war dann das Bodenmaiser Polierrot der Renner. Polierrot gewinnt man aus Erz, das ungefähr drei Jahre oxidieren muss; gereinigt und weiterverarbeitet ging das Polierrot als Poliermittel für Glas konkurrenzlos um die Welt. Die Glasfabriken rissen sich nur so darum. Nach dem Ersten Weltkrieg war damit Schluss. Jetzt konnte man in Fabriken polierrot chemisch herstellen. Damit war auch die große Zeit des Bergbaus in Bodenmais vorbei. 1962 war Schluss. Heute ist das Bergwerk ein spannendes Ausflugsziel für Klein und Groß.
http://www.silberberg-online.de/im-berg/bergwerksfuehrungen.html
Aufs Rad! Mühlen Radtour rund um die Isar
Eine leichte Radtour quer durch die schöne Niederbayerische Isarlandschaft: Von Dingolfing aus radelt man über Teisbach und Loiching gemütlich mal auf der einen, mal auf der anderen Seite der Isar nach Niederviehbach. Auf dem Rückweg, nördlich der Isar, führt einen der Weg an vielen alten Mühlen in Lichtensee, Kronwieden, Schönbühl und Oberburg vorbei, die noch heute als Wasserkraftwerke oder Sägewerke arbeiten. Es ist eine recht leichte Tour, die nicht länger als drei Stunden dauert.
https://www.ferienland-dingolfing-landau.de/touren/detail/5b9f96c4975afbe1d0f86fc0/
Eine Zeitreise
Das Schulerloch ist die größte Tropfsteinhöhlen, die es in Niederbayern gibt. Sie ist über 400 Meter lang. Im größten Raum der Höhle finden auch Veranstaltungen statt: Zum Beispiel Seminare oder Finsternis-Konzerte. Vor vielen, vielen Tausend Jahren haben Neandertaler in der Höhle gewohnt. Auch auf Gegenstände aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit ist man in der Höhle gestoßen. Der Name „Schulerloch“ kommt vom Wort „Schuller“, das ganz früher im Bayerischen die Bedeutung „Räuber“ hatte. Von April bis November kann man die Höhle (nur mit Führung) besuchen und die beeindruckenden Tropfsteinen bewundern. Auch hier ist es kalt, ungefähr 9 Grad. Eine Jacke schadet ganz bestimmt nicht.
Christoph Goldstein
Foto: Bergwerk Bodenmais
Die einstigen Klosterbrauereien in Landshut

Der Pfingstsonntag des Jahres 1754. Die Festgottesdienste in den Kirchen sind gerade beendet, und viele der rund 7.500 Einwohner Landshuts sitzen in den zahlreichen Wirtshäusern der Stadt. Dort genießen sie zur Feier des Tages einen Festbraten und trinken die eine oder andere Halbe Bier. Da spricht sich herum, dass die Jesuiten gerade damit beginnen, an der Klosterpforte ihr selber gebrautes Bier zu verkaufen. Es gilt als eines der besten Biere Landshuts. Sofort macht sich die halbe Stadt auf den Weg zum Kloster am Ende der Neustadt. Die Leute tragen Maßkrüge mit sich, in denen sie den begehrten Trunk mit nach Hause nehmen wollen. So einem Andrang sind die Ordensbrüder jedoch nicht gewachsen. Die Menschenmenge beginnt zu drängeln. Einige Menschen fangen an zu rempeln und zu raufen. Tumult bricht aus. Sofort stellen die Jesuiten den Bierausschank ein und schließen ihre Klosterpforte.
Vier Landshuter Klöster waren bis zu ihrer Auflösung dem Bierbrauen verpflichtet. Neben diesen Klöstern hatte auch das Heilig-Geist-Spital eine bis in das 13. Jahrhundert zurückgehende Brautradition. Das Spital zur Pflege von kranken und alten Bürgern hatte zur Selbstversorgung ein eigenes Brauhaus. Die Landshuter Klöster der Franziskaner, Franziskanerinnen, Dominikaner, Kapuziner und Ursulinen hatten anfangs ihr benötigtes Bier bei den bürgerlichen Bierbrauern herstellen lassen. Dafür lieferten sie Hopfen, Gerste und Malz. Aus wirtschaftlichen Gründen begannen die Franziskaner und Dominikaner Bier zu brauen. Eigentlich durften die Klöster ihr Bier nur zum Eigenbedarf verwenden, also für die Mönche und die im Kloster beschäftigten Handwerker und Arbeiter. Darüber hinaus war es aus christlicher Barmherzigkeit üblich, Durchreisende und Pilger zu beherbergen sowie Notleidenden und Bedürftigen umsonst zu bewirten. In München kursierte im 18. Jahrhundert folgender Vers über den Bierausschank des dortigen Franziskanerklosters: „Bei St. Franzisko im Kloster/Braut man vortrefflich Bier/ Und bist du ein armer Teufel/ zahlst du keinen Heller dafür.“
1688 errichteten die Landshuter Jesuiten ein eigenes Brauhaus. Es befand sich an der Ostmauer des Kollegs am Rande des Hofgartens. Als Brauwasser verwendeten die Jesuiten Wasser aus einem Brunnen am Fuße des Hofbergs. Im 18. Jahrhundert hatte ihr Bier den Ruf, eines der besten Biere Landshuts zu sein. Das Bier war ein untergärig gebrautes Braunbier. Es leuchtete wie dunkler Bernstein, schmeckte nach Malz und war süß und süffig.
Obwohl eigentlich nicht erlaubt, verkauften die brauenden Klöster ihre Biere auch an den Klosterpforten. Dies wiederum ärgerte die bürgerlichen Landshuter Brauer sehr, von denen es ungefähr 40 in der Stadt gab. Zu deren Verdruss war das Klosterbier bei der Stadtbevölkerung begehrter als ihr eigenes Bier. Zuweilen saßen die Brauer frierend in ihren Sommerbierkellern und warteten vergebens auf die Kundschaft, während an den Klosterpforten eine Maß nach der anderen ausgeschenkt wurde. Hinzu kommt, dass die Brauer im Gegensatz zu den Klöstern Biersteuer zahlen mussten. Wegen des Bierverkaufs der Klöster nahmen dann auch die Klagen der Landshuter Brauer vor der kurfürstlichen Regierung kein Ende. Der Tumult am Pfingstfest des Jahres 1754 war einmal mehr Anlass für eine Beschwerde der bürgerlichen Bierbrauer. Diese forderten die Regierung auf, sie müsse der Stadt befehlen, den klösterlichen Bierverkauf zu
unterbinden. Amtsleute der Stadt sollten den Bürgern das Klosterbier wegnehmen, es ausschütten und deren Krüge zerbrechen. Würde dies jedoch zu keinem Erfolg führen, so sollten die Soldaten der Landshuter Garnison die Braupfannen der Klöster zerstören. So weit ist es aber dann doch nicht gekommen. Auf die Beschwerde hin rechtfertigten sich die beschuldigten Klöster. Die Jesuiten, deren Bierausschank der Grund für die Klage war, leugneten ihren Verkauf nicht.
Fast so begehrt wie das Jesuiten-Bier war das Bier des Landshuter Heilig-Geist-Spitals. Im Spital war der Durst enorm und der Bierkonsum unglaublich groß. Den Pfründnern standen täglich, je nach Rechtsstellung, eine bis zwei Maß Bier zu, was zur Folge hatte, dass sie täglich mittags und abends in das Brauhaus gingen und sich dort ihre Maß abholten. Die Angestellten und Dienstboten des Spitals erhielten ebenfalls kostenlos Bier. Nahezu jede Leistung für das Spital wurde mit Bier begossen. Der Metzger erhielt Bier bei der Schafschur, der Gassenkehrer beim Feierabend, der Fischer, wenn er Fische für das Spital ausweidete. Der Spitalpfarrer, der Mesner und die Ministranten bekamen Bier nach einem Begräbnis, für das Ausräuchern oder für das Putzen der liturgischen Kelche. Das Spital war stolz auf sein Bier, die Spitalverwalter achteten stets auf die Güte ihres Gerstensafts. Zum Brauen wurde nur bester böhmischer Hopfen aus Saaz verwendet. Noch heutzutage ist der Saazer Hopfen der teuerste der Welt. Letztlich waren alle ausgesprochenen kurfürstlichen Verbote vergeblich. Trotz der Strafandrohungen verkauften die Klöster immer wieder ihr selbstgebrautes Bier. Die Säkularisation beendete dann den Betrieb der Klosterbrauereien im ganzen Land. Einige Brauhäuser wurden abgebrochen, wie im Falle des Klosters Seligenthal nach 1830. Andere gingen in den Besitz von Bürgern über. Das Franziskaner-Brauhaus erwarb beispielsweise Clemens Prantl, der Begründer des späteren Prantlgartens. Die Brauerei des Heilig-Geist-Spitals bestand noch einige Zeit länger. Anno 1869 wurde sie an den Braumeister Max Ainmiller versteigert.
Mario Tamme
Foto: Bildarchiv des Verkehrsvereins Landshut